Die vedischen Schriften
Folgende bedeutende vedische Schriften sollen hier vorgestellt werden:
Die Schriften Rupa, Sanātana und Jiva Goswamis
Die als die sechs Goswamis bekannten Heiligen Sanātana Goswami, Rupa Goswami, Raghunatha Dasa, Raghunatha Bhatta, Gopala Bhatta und Jiva Goswami sind Nachfolger Śrī Caitanya Mahāprabhus und acaryas in der Gaudiya Vaiṣṇava Sampradaya. Sie lebten vor ca. 500 Jahren in Indien. Rupa Goswami und Sanātana Goswami waren Brüder und Jiva Goswami war ihr Neffe. Nachdem Rupa und Sanātana Goswami bei Śrī Caitanya Zuflucht gesucht hatten und von ihm in der Wissenschaft des hingebungsvollen Dienstes zu Kṛṣṇa unterrichtet worden waren, bekamen Sie vom Herrn den Auftrag, im heiligen Ort Vrindavana zu leben und wurden von ihm ermächtigt Bücher über Bhakti-Yoga zu verfassen, hingebungsvollen Dienst zu Kṛṣṇa zu predigen und Tempel zu errichten. Jiva Goswami suchte bei den Lotosfüßen Śrī Nityananda Prabhus Zuflucht und wurde von ihm beauftragt, sich seinen Onkeln in Vrindavana beizugesellen.
Śrīla Sanātana Goswami verfasste Śrī Bhāgavatāmṛta, Hari-bhakti-vilasa, Dasama-tippani (ein Kommentar zum 10. Canto des Śrīmad-Bhāgavatam) und viele andere Schriften.
Bhakti-rasamṛta-sindhu, Ujjvala-nilamani, Dana-keli-kaumudi, Vidagdha-madhava und Lalita-madhava sind einige der vielen Schriften, die Śrīla Rupa Goswami verfasste. Seine Schriften umfassen über 100000 Verse.
Śrīla Jiva Goswami verfasste Bhagavat-sandarbha (oder Sat-sandarbha), Gopala-campu und andere Schriften. Seine Schriften umfassen über 400000 Verse.
Śrīla A.C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada schreibt in einer Erläuterung zu einem Vers im Caitanya-Caritāmṛta, Antya-līlā, Kap. 4:
„Śrīla Rupa Gosvami und Sanātana Gosvami waren früher Minister in der Regierung von Nawab Hussain Shah, und sie waren Haushälter, wurden aber später Gosvamis. Ein Gosvami ist jemand, der den Willen Śrī Caitanya Mahāprabhus ausführt. Der Titel „Gosvami“ ist keine geerbte Bezeichnung, sondern gebührt jemandem, der seine Sinne unter Kontrolle hat und sein Leben der Ausführung von Śrī Caitanya Mahāprabhus Willen gewidmet hat. Deshalb wurden Śrīla Sanātana und Śrīla Rupa Gosvamis, nachem sie ihr Leben dem Dienst des Herrn gewidmet hatten.“
Im Caitanya-Caritāmṛta, Antya-līlā, Kap. 4, Vers 218–236 schreibt Śrīla Kṛṣṇadas Kaviraja Goswami:
Śrīla Rupa Gosvami und Sanātana Gosvami sammelten viele offenbarte Schriften, und anhand der Beweise in diesen Schriften legten sie alle im Laufe der Zeit in Vergessenheit geratene und verloren gegangene Pilgerstätten frei. So errichteten sie Tempel für die Verehrung von Sri Kṛṣṇa.
Śrīla Sanātana Gosvami stellte das Bhāgavatāmṛta zusammen. Aus diesem Buch kann man verstehen, wer ein Gottgeweihter ist, was der Vorgang des hingebungsvollen Dienstes ist und wer Kṛṣṇa, die Absolute Wahrheit, ist.
Śrīla Sanātana Gosvami schrieb einen Kommentar zum Zehnten Canto des Srimad-Bhagavatam, bekannt als Dasama-tippani, aus dem wir die transzendentalen Spiele und die ekstatische Liebe des Herrn, Kṛṣṇas, verstehen können.
Er verfasste auch das Hari-bhakti-vilasa, aus dem wir das Standardverhalten eines Gottgeweihten und den vollen Umfang der Pflichten eines Vaiṣṇavas verstehen können.
Śrīla Sanātana Gosvami hat auch viele andere Bücher zusammengestellt. Wer könnte sie aufzählen? Das Grundprinzip all dieser Bücher ist, uns zu zeigen, wie wir Madana-Mohana und Govindaji lieben können.
Śrīla Rupa Gosvami schrieb ebenfalls viele Bücher, von denen das berühmteste Bhakti-rasamṛta-sindhu (der Nektrarozean der Hingabe) ist. Aus diesem Buch kann man die Essenz des hingebungsvollen Dienstes zu Kṛṣṇa verstehen und den transzendentalen Wohlgeschmack, den man aus einem solchen Dienst erlangen kann.
Śrīla Rupa Gosvami verfasste auch das Buch namens Ujjvala-nilamani, aus dem man die Liebesbeziehungen von Śrī Śrī Radha und Kṛṣṇa in vollem Umfang verstehen kann.
Śrīla Rupa Gosvami kompilierte auch zwei wichtige Dramen namens Vidagdha-madhava und Lalita-madhava, durch die man alle transzendentalen Geschmäcker verstehen kann, die in den transzendentalen Spielen Kṛṣṇas enthalten sind.
Śrīla Rupa Gosvami verfasste 100.000 Verse, beginnend mit dem Buch Dana-keli-kaumudi. In all diesen Schriften erläuterte er ausführlich die transzendentalen rasas der Aktivitäten von Vrindavana.
Der Sohn von Śrī Vallabha, oder Anupama, Śrīla Rupa Gosvamis jüngerem Bruder, war der große Gelehrte namens Śrīla Jiva Gosvami.
Nachdem er allem entsagt hatte, ging Śrīla Jiva Gosvami nach Vṛndāvana. Später schrieb er auch viele Bücher über hingebungsvollen Dienst und expandierte sein Predigerwerk.
Insbesondere verfasste Śrīla Jiva Gosvami das Bhāgavata-sandarbha oder Sat-sandarbha, das die Essenz aller Schriften ist. Aus diesem Buch kann man ein schlüssiges Verständnis von hingebungsvollem Dienst und der Höchsten Persönlichkeit Gottes erlangen.
Er stellte auch das Buch Gopala-campu zusammen, das die Essenz der gesamten vedischen Literatur ist. In diesem Buch hat er die ekstatischen Liebesvorgänge und Vergnügungen von Radha und Kṛṣṇa in Vrindavana dargestellt.
Im Sat-sandarbha hat Jiva Gosvami die Wahrheiten über die transzendentale Liebe von Kṛṣṇa dargelegt. Auf diese Weise erweiterte er sein Werk auf 400.000 Verse.
Als Jiva Gosvami von Bengalen nach Mathura gehen wollte, erbat er die Erlaubnis von Śrīla Nityananda Prabhu.
Aufgrund der Beziehung von Jiva Gosvami zu Rupa Gosvami und Sanātana Gosvami, die von Śrī Caitanya Mahāprabhu sehr begünstigt wurden, legte Sri Nityananda Prabhu Seine Füße auf den Kopf von Śrīla Jiva Gosvami und umarmte ihn.
Sri Nityananda Prabhu ordnete an: „Ja, geh bald nach Vṛndavana. Dieser Ort wurde deiner Familie, deinem Vater und deinen Onkeln von Śrī Caitanya Mahāprabhu zugesprochen und deshalb musst du sofort dorthin gehen.“
Auf Nityananda Prabhus Anordnung begab er sich nach Vrindavan und erlangte schließlich das Ergebnis der Anordnung, denn er verfasste lange Zeit viele Bücher und predigte von Vṛndavana aus den Bhakti-Kult.
Diese drei – Rupa Gosvami, Sanātana Gosvami und Jiva Gosvami – sind meine spirituellen Meister, und so auch Raghunatha dasa Gosvami. Daher bringe ich zu ihren Lotusfüßen Gebete dar, denn ich bin ihr Diener.